Seit 1947 gibt es den „Sportverein Dallgow 47 e.V.“ Der Bogensport gehört zu den Gründungsabteilungen. Die Schützen nutzen einen eigenen Platz am Ende der Markomannenstraße – und können hier mit dem Recurve- oder Compound-Bogen auf Entfernungen bis zu 90 Metern schießen.
In der Regel findet der Bogensport abseits des öffentlichen Interesses statt. Was schade ist, denn das Bogenschießen macht viel Spaß und fördert die Konzentration – und es gibt auf Turnieren viele Möglichkeiten, sein Können unter Beweis zu stellen.
Viele Außenstehende trauen es sich aber gar nicht zu, den Bogen einmal in die Hand zu nehmen. „Das kann ich doch eh nicht“, heißt es dann viel zu oft. Schluss damit. Die Zeitung FALKENSEE.aktuell startete am 16. Mai eine neue Event-Reihe und lud zusammen mit der Bogensport-Abteilung vom SV Dallgow zum „1. FALKENSEE.aktuell Bogenschiessen 2015“ ein. 39 Schützen folgten dem Aufruf, der jüngste war 11 Jahre alt, der älteste 65.
Der Vize-Deutsche-Meister im Bogenschiessen, Max Scholz, erklärte dem Teilnehmerfeld den richtigen Stand des Schützen, das korrekte Ausstrecken des Bogenarms, das Einlegen des Pfeils und das Anvisieren der Zielscheibe. Anschließend bekam das Teilnehmerfeld Armschützer, damit die Sehne beim Abfeuern des Pfeils nicht über den Unterarm schrammt und Schürfwunden hinterlässt. Dass einzelne Damen es trotz Armschutz schafften, sich blaue Flecken (siehe Foto rechts) zu holen, liegt sicherlich an ihrer besonderen Anatomie.
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Lose sorgten dafür, dass die Schützen nach dem Zufallsprinzip auf insgesamt sechs Scheiben – und die entsprechenden Betreuer – verteilt wurden. So wurden Cliquen gesprengt und jeder hatte die Möglichkeit, in seinem Team neue Bekanntschaften zu machen.
Geschossen wurde zunächst auf eine Entfernung von zehn Metern – auf Strohscheiben, die mit einer 1,20 Meter breiten Auflage bedeckt waren. Ziel war es hier für einige, den Pfeil im „Gold“ in der Mitte zu versenken. Für andere war es aber schon ein Erfolg, überhaupt die Scheibe zu treffen. Etliche Pfeile sausten rechts und links an den Scheiben vorbei – oder deutlich darüber hinweg. So schafften es einige der Schützen tatsächlich, mit ihren Pfeilen bis auf 60 Meter zu kommen.
Geschossen wurde mit einem einfachen Recurve-Bogen (etwa 16 lbs) ohne Visier und ohne Stabilisator. Jeder Schütze konnte vier Pfeile auf die Reise schicken und musste sich dann wieder hinten anstellen. Nach zwei Übungsrunden ging es gleich auf 20 Meter. Hier sank dann die Trefferquote doch erheblich – während es sich zugleich herausstellte, dass einige Schützen tatsächlich von Natur aus begnadet waren.
Zwei Wertungsrunden auf 20 Meter sorgten für eine erste Rangliste. Diese Top-10-Schützen holten von 80 möglichen Ringen die bestmögliche Anzahl für sich heraus – und gewannen eine Medaillie:
1. Hermann Henke (57)
2. Lutz Viereck (52)
3. Ylvie Thannisch (50)
4. Dennis Zagorski (48)
5. Erik Ebeling (46)
5. Rainald Thannisch (46)
7. Axel Bredow (44)
8. Achim Krüger (42)
9. Alexander Gerling (39)
9. Valentina Linde (39)
Bis 39 Schützen all ihre Pfeile abgefeuert haben, das dauert. Zwar konnten die Betreuer Tobi, Timo, Jenny, Sascha, Max und Carsten immer wieder hilfreich in Haltung und Schuss eingreifen, aber zwei, drei Stunden vergingen trotzdem wie im Flug. Also: Pause. Das Catering-Team um Almut, Andrea, Matthias und Carina versorgte die hungrigen Bogenschützen mit Grillwürstchen und Nackensteaks im Brötchen – frisch vom Rost.
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Nach der Pause ging es trotz ein paar Minuten Nieselregen munter weiter: Nun wurde ein Turnier ausgetragen, an dessen Ende drei wunderschöne Pokale standen. Immer zwei Schützen traten direkt gegeneinander an: Wer die höhere Ringzahl hatte, kam weiter – der Unterlegene schied aus. Die Gewinner hatten dann gleich das nächste Match, nämlich gegen einen anderen Sieger.
Auch dieses Turnier sorgte für einige Überraschungen. So ließen sich die Damen nicht abschütteln. Und zwei Mal kam es bei Gleichstand der erzielten Ringe sogar zu einem Stechen. Hier durften die Kontrahenten nur einen einzigen Pfeil schießen. Wer näher am Gold war, gewann die Partie.
Am Ende blieben fünf Schützen übrig, die nun im direkten Kampf gegeneinander gleich sechs Pfeile auf 20 Meter abfeuerten. Dabei kam es zu diesem Ergebnis:
Alicia Riedel: 40 Ringe (von max. 60)
Lutz Viereck: 30 Ringe
Achim Krüger: 22 Ringe
Danilo Schulz: 16 Ringe
Gisela Mikolajewski: 12 Ringe
Die besten drei Schützen trugen das Finale aus – mit weiteren sechs Pfeilen. Hier flatterten dann schon sehr die Nerven, denn die Ringzahl ging ganz schön in den Keller. Nach wenigen Minuten standen auch schon die Sieger fest (siehe Foto rechts):
1. Platz: Achim Krüger: 35 Ringe
2. Platz: Lutz Viereck: 10 Ringe
3. Platz: Alicia Riedel: 6 Ringe
Im Anschluss an die Siegerehrung löste sich die Veranstaltung schnell auf. Kein Wunder: Sie dauerte ja bereits über vier Stunden. Wer immer noch nicht genug bekommen konnte (oder als Zuschauer plötzlich Lust aufs Mitmachen bekam), durfte noch auf zehn Meter auf Luftballons schießen. Die allerdings so überhaupt gar nicht einfach zu treffen sind.
Fazit war: Alle Schützen hatten viel Spaß und konnten einen ersten Eindruck vom Bogenschießen gewinnen. So mancher war überrascht, wie sicher die eigenen Pfeile in der Scheibe landeten. Manch einer erkundigte sich auch gleich vor Ort, wie man es denn schafft, bis auf 70 Meter zu schießen, was ein guter Bogen kostet und wie man in den Verein eintritt. Angesichts des positiven Feedbacks steht fest: Diesen Event wird es auch 2016 wieder geben. (Fotos: Carsten Scheibe, Babette Menge, Anni Ebeling, Matthias Tremmel/Text: CS)
Info: www.sv-dallgow.de
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